Als zukünftiger Züchter im PSK muss man zu allererst einen Antrag stellen.
In einem Fragebogen wird genau abgeklärt, welche Voraussetzungen gegeben sind, Hündin und Welpen optimal unter zu bringen. Erst wenn alle Kriterien erfüllt und überprüft worden sind bekommt er einen so genannten „ Zwingerschutz". Dieser gilt nur für diesen Züchter und wird bei Zuchtvergehen gesperrt oder sogar ganz entzogen.
Die Hündin muss einen warmen, luftigen Platz zum Gebären und Säugen ihrer Welpen haben, ruhig und dennoch nicht abgeschottet vom Familienleben.
Die Welpen sollen, wenn sie ihre Sinne entdecken und entwickeln, sauber und so frei wie möglich in ihrer Bewegung sein.
Der Kontakt zum täglichen Leben im Haus gehört zur Aufzucht zwingend dazu, aber die Kleinen brauchen auch viel Ruhe, um ihrem hohen Schlafbedürfnis nachzukommen.
Der Züchter muss sich mit Vererbungslehre beschäftigen, mit den anatomischen und hormonellen Dingen bei Rüde und Hündin. Er muss Zuchtbestimmungen kennen, Fristen einhalten und alles in allem die ganze Administration im Griff haben.
Er sollte viel wissen über Nährstoffe und Bedürfnisse von tragenden und säugenden Hündinnen, er kann eigentlich Bücher schreiben über das, was Welpen futtern und vertragen und brauchen.
Er hat sich kundig zu halten über die Entwicklungsstadien der Welpen und deren Auswirkung auf ein späteres Leben.
Und schlussendlich, wenn ein Züchter nicht über ein gerüttelt Maß an Kontaktfreudigkeit verfügt, dann bekommen ihm die zahlreichen Telefonate und Besuche mit Sicherheit nicht gut.
Ratsam wäre noch die Fähigkeit, Menschen einschätzen zu können, Hintergründe zu erfahren ohne aufdringlich oder penetrant zu sein und im Zweifelsfall ist das Wort „NEIN" öfter mal zu üben.
Allerdings darf aus einem Welpenverkauf kein Fall für den Verfassungsschutz und die Schufa gemacht werden. Wer sich nicht von seinen Welpen trennen kann, darf niemals anfangen zu züchten. Interesse ist gern gesehen und erwünscht, aber der Welpenkäufer, der sich kontrolliert und gegängelt fühlt schaltet bald auf stur und der Kontakt erlischt.
Am besten hat sich die Hilfe zur Selbsthilfe bewährt, ein guter Kontakt zu anderen Züchtern und Hundevereinen ist Gold wert. Denn bei Fragen und Problemen kann dort Hilfestellung gegeben werden, denn meist sind die Welpen doch zu weit entfernt um selber eingreifen zu können.
Eine sorgfältige Hundezucht erfordert Zeit, Geld und die Bereitschaft alles zu teilen, mit Hund und Mensch.
Wer sonst lässt fremde Menschen vielleicht in sein Schlafzimmer, um sich dort die Wurfkiste mit Mutter und Kindern anzuschauen, wer sonst gibt morgens um sechs Auskunft, ob man sofort oder später mit dem Durchfall geplagten Hundekind zum Tierarzt sollte, wer sonst steht morgens um vier Uhr auf, um zu Ausstellungen zu fahren oder steht stundenlang am Trimmtisch, um das glückliche, aber schmutzig zugewachsene Hundekind für seine künftigen Besitzer ausgehfein zu machen.
Wie oft steht die Familie in der Küche und schaut neidvoll in die Futternäpfe der Hunde, die immer gut gefüllt und ausgewogen bestückt sind, und bekommt bei dem Ruf nach Abendessen die Antwort: „Ihr habt Daumen und könnt den Kühlschrank selber öffnen".
Die Hemden liegen ungebügelt auf dem Stapel, aber der Welpenauslauf strahlt vor Sauberkeit.
Wann hat ein Züchter das letzte Mal eine Stoffhose angehabt, die Züchterin Seidenstrümpfe und Pumps?
Wann war die Küche ohne Spritzer von Hundefutter und ohne Pfotentapsen, wann gab es ein Essen mit Freunden ohne peinliche Hundehaare trotz sorgfältigem Abwischen aller Utensilien?
Ein neuer Teppich fürs Wohnzimmer? Völlig überflüssig, die Hunde brauchen eine neue Box fürs Auto, die Welpen mehr Elemente für den Auslauf und wieder einmal bekommt der Tierarzt einen großen Batzen des Budgets für Impfen, Wurmkuren, Vorsorgeuntersuchungen und den einen oder anderen Unfall.
Und alles, alles lohnt sich für den einen Augenblick, wenn das neue Hundekind das Licht der Welt erblickt, na ja nicht ganz, es dauert ja 14 Tage bis die Augen offen sind, und nach einer anstrengenden Nacht alle sauber und dick in der Wurfkiste liegen mit einer zufriedenen Mutterhündin, voller Zuversicht auf ein langes und erfülltes Hundeleben.
Für den Moment, in dem ein neuer Besitzer, nach langem Warten oder einem traurigen Verlust sein neues Hundekind in die Arme schließt.
Für die wunderbaren Stunden des Bobachtens der Welpen beim Spielen, die Momente des Kuschelns, den wunderbaren Geruch kleiner Fellknäule und das unerschütterliche Vertrauen, das die Hunde in uns Menschen haben.
Wer glaubt schnelles Geld zu verdienen, Ruhm und Ehre zu ergattern oder sich selber nicht mit einbringen zu müssen, der irrt und wird über kurz oder lang mächtig Schiffbruch erleiden.
Rückschläge werden jeden ereilen, der lange dabei ist, sei es eine Erbkrankheit, die durchbricht oder eine Fehleinschätzung bei der Abgabe eines Welpen, eigene Hunde, die vor ihrer Zeit gehen müssen oder sich als nicht zuchttauglich erweisen, Unruhe oder Feindschaften innerhalb des Rudels, böses Gerede oder einfach nur die Erkenntnis an seine eigenen Grenzen geraten zu sein.
Hunde zu züchten ist eine Leidenschaft, ein Verantwortung, eine Lust, eine Fähigkeit zu geben und durch dieses Geben viel zurück zu bekommen.