Als kleines Mädchen gab es für mich keinen größeren Wunsch, als der nach einem Hund. Und wie bei vielen Familien, war dieser der Vernunft geopfert. Es gab außer mir einfach niemanden, der bereit war diese Aufgabe zu teilen.
So mussten die Hunde der Nachbarn dran glauben und mit mir durch die Gegend ziehen. Ich wurde gerne als Gassigeher in Anspruch genommen.
Als ich erwachsen war, gab es auch wieder viele Gründe keinen Hund zu haben, meine Kinder waren klein und ich traute mir diese doppelte Verantwortung nicht zu.
Als meine Söhne aber zunehmend flügge wurden, wurde mein Traum wahr. Ich holte mir einen Welpen aus dem Tierheim, eine Hündin sollte es sein und es sollte irgendwann mal ein recht großer Hund werden, robust genug, um auch der wilden Zärtlichkeit zweier Jungs Stand zu halten.
Anka zog ein:
Zwei Wochen vor Weihnachten 1990 bekam ein Häufchen Elend ein neues Zuhause. Sie war an der Autobahn mit ihrem Bruder im Karton gefunden worden. Auf dem Foto sieht sie schon recht munter aus. Sie war viel zu dünn, konnte kein normales Futter vertragen. Dieses süße Wesen habe ich Haferschleim und Babygemüse hochgepäppelt. Aber nach ein paar Wochen war der Spuk vorbei, die Flecken im Teppich gereinigt und nach ihrem ersten Termin beim Friseur kam ein wunderschöner unkupierter Riesenschnauzer zum Vorschein.
In den nächsten Jahren wurde Anka die beste Freundin, die man haben kann. Immer, aber auch immer freundlich zu jedem Menschen und allen Hunden, den Kindern ein Spielkamerad. Keiner konnte so toll dribbeln beim Fußball auf der Wiese hinterm Haus, wie sie. Sie brauchte keine Leine, sie war ein "Therapeut" für Menschen mit Hundephobie, mit 100% Heilungserfolg. Einen solchen Hund zu haben, war wie ein Sechser im Lotto.
Leider holen die Götter die zuerst, die sie lieben......ja, auch unsere Anka war ein Liebling der Götter.
Mit 5 Jahren bekam sie einen Tumor am Oberschenkel, die Diagnose: Fibrosarkom. Äusserst agressiver Krebs mit Metastasierung. Eine große und ein kleinere OP schenkten uns noch über 2 Jahre mit ihr.
Aber im Januar 1998 mussten wir sie gehen lassen.
Ihr verdanke ich eigentlich alles, was in den nächsten Jahren passierte. Meine Leidenschaft für Riesenschnauzer, mein unbegrenztes Vertrauen in diese Rasse und die ersten Schritte im Pinscher und Schnauzer Klub.
Danke, mein gutes Mädchen, Liebling aller, die Dich kannten